Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Aßlar aus Aßlar, Berghausen, Werdorf, Bechlingen und Oberlemp/ Bermoll kamen am Freitagabend in der Mehrzweckhalle in Berghausen zusammen, um gemeinsam Bilanz aus einem arbeits- und erfolgreichen Jahr zu ziehen. Im Mittelpunkt des Abends, zu dem Stadtbrandinspektor Michael Wagner besonders Bürgermeister Roland Esch, Stadtverordnetenvorsteher Bernhard Völkel (beide FWG), Kreisbrandinspektor Rupert Heege, den stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Friedel Mehlmann und den Chef des Ordnungsamtes, Manfred Tropp, willkommen hieß, standen Ehrungen und Beförderungen.
„Unser Dienst im Ehrenamt wird immer aufwändiger und deshalb ist es umso erfreulicher, dass es Menschen gibt, die trotzdem über Jahrzehnte diese wichtige Arbeit für das Allgemeinwohl leisten“, sagte Heege und verlieh für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen in Silber an Matthias Hock, Timo Rößler (Aßlar), Stefan Ferber, Jörg Reddig und Jörg Wallbruch (Oberlemp/ Bermoll). Roland Esch nahm in diesem Rahmen die Ernennungen neuer oder wieder gewählter Wehrführer und deren Vertreter vor. Ihre Ernennungsurkunden nahmen Markus Kunzig und Björn Reiss (Kernstadt), Steffen Schill und Christoph Maikranz (Bechlingen) sowie Jan Freimüller und Sven Wedel (Oberlemp/ Bermoll) entgegen. Michael Wagner und sein Stellvertreter Friedhelm Schmitz beförderten Tim Schneeberger, Jan Rinker, Johanna Arch, Lars Schmidt, Stefan Weiß (Feuerwehrmann/ -frauanwärter), Alexander Konczak, Maximilian Eckhardt, Lisa Wilbert, Michael schmied, Tim Dreiling, Marcel Lühring (Feuerwehrmann/ -frau), Julia Beck, Alex Baroth, Philipp Schlicht, Kevin Scherz (Oberfeuerwehrmann/ -frau), Benjamin Griebenow, Philip Schmidt, Domenic Küster, Rene Franz Scharf (Hauptfeuerwehrmann) und Tobias Reiss (Löschmeister). Friedhelm Schmitz wurde vom Bürgermeister zum Hauptbrandmeister ernannt. Abschließend vergab Esch die Anerkennungsprämien für langjährige ehrenamtliche Dienstzeit an Georg Kraft, Tobias Jäckel, Christoph Mappes, Michael Pichl (10 Jahre), Stefan Nitsch, Timo Rößler, Anja Schöttner, Jochen Weiß (20 Jahre), Uwe Klaudy und Peter Wagner (30 Jahre). Im Folgenden machten die Berichte und Grußworte deutlich, wie umfangreich die Arbeit der Aßlarer Wehren ist.
Der Jahresbericht von Michael Wagner machte deutlich, dass die fünf Aßlarer Wehren mit 147 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen auf alle Lagen vorbereitet sein und viele verschiedene Aufgaben innerhalb kürzester Zeit abarbeiten müssen. „Wir sind zuständig für 14044 Einwohner, 45,1 Quadratkilometer Fläche, vierzehn Kilometer Autobahn in beide Fahrtrichtungen, acht Kilometer Bahnstrecke, einige Kilometer Bundes- und Landesstraße, einige Kilometer Flusslauf der Dill, viele Teiche und Bäche sowie 18 Objekte mit und vierzehn Objekte ohne Brandmeldeanlagen“, summierte Wagner. Minifeuerwehren gibt es mittlerweile nicht mehr und in den Jugendwehren gibt es 58 Mädchen und Jungen. „In den Musikabteilungen sind 25 Frauen und Männer aktiv und in der Alters- und Ehrenabteilung finden sich insgesamt 29 Mitglieder“, so Wagner. Von den 100 Einsätzen im Arbeitsgebiet nannte er einige Besondere wie den glimpflich ausgegangenen Absturz eines Kleinflugzeuges, ein Kaminbrand, der fast zum Wohnhausbrand wurde, die Explosion der Reinigung in Aßlar, zwei Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen oder das „obligatorische“ Feuer auf der Deponie. Um für solche Gefahrenlagen fit zu sein wurden 129 Übungs- und Unterrichtsabende durchgeführt. Zudem wurden weit mehr als 30 Lehrgänge belegt. „Auch in der Brandschutzerziehung waren wir tätig und haben in fünf Kindergärten auch Räumungsübungen gemacht.“ In Sachen Digitalfunk konnte Wagner davon berichten, dass 100 Prozent der Basisstationen fertig gestellt sind, eine Testphase im Dezember durchlaufen wurde und bei der Funkausleuchtung Schwachstellen gefunden und weiter gegeben wurden. Die Schulung ist bis auf einige Nachzügler ebenso fertig, so dass nur noch grünes Licht von der Stadt gegeben werden muss, um die restlichen Endgeräte zu beschaffen. „Um die Mitgliedergewinnung nach Bedarfs- und Entwicklungsplan zu sichern, müssen wir über einen Tag der offenen Tür hinaus Informationsveranstaltungen im Bereich Selbstschutz und Brandschutzausbildung sowie Aktionstage in Kindergärten und Schulen anbieten“, sagte Wagner. Die stetig steigenden Belastungen der Führungskräfte durch die Bürokratie fand seine Kritik, da Familie, Beruf und Feuerwehr nur noch schlecht zu vereinbaren sind. Dank ging an die Stadt und alle am Feuerwehrwesen Beteiligten für ihr unermüdliches Engagement.
Stadt-Jugendfeuerwehrwart Jan Guckenbiehl berichtete von 58 Mitgliedern in den Jugendwehren zum Jahresende. Das sind elf weniger als im Vorjahr und auch die Zahl der Übernahmen in die Einsatzabteilungen ist von vier auf eins zurück gegangen“, so Guckenbiehl. „Drei Wehren gaben Nachwuchssorgen an und wir müssen uns Gedanken machen, wie wir dem Abwärtstrend begegnen“. Positiv bemerkte er den Zuwachs der Mitglieder mit Migrationshintergrund von vier auf elf. „Die Situation ist zwar kritisch, aber nicht hoffnungslos, doch es muss gehandelt werden, da die Jugendwehren die Stütze der Wehr von morgen sind!“ An den Jugendwarten liegt es sicher nicht, wie der Jugendwart unterstrich. 270 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung wurden in 2013 geleistet – 170 Stunden allgemeine Jugendarbeit kam dazu. Weitere 500 Stunden wendeten die Ausbilder und Betreuer für Vor- und Nachbereitung, Sitzungen und eigene Ausbildung auf. In Gemeinschaftsübungen wurde für die spätere Zusammenarbeit im Einsatzdienst trainiert. Ebenso gemeinsam waren die jungen Leute im Movie Park in Bottrop und profitierten dort vom tag der Jugendfeuerwehr. In diesem Jahr soll an der Abnahme der Leistungsspange teilgenommen werden und auch das Großzeltlager „Gemeinsam 2014“ steht auf dem Plan. Zum Jahresende ist eine Tagesfahrt geplant. Guckenbiehls Dank ging an alle Verantwortlichen, die zur Unterstützung des Nachwuchses antraten. Musikwart Paul Knetsch summierte für die neun Musiker und eine Dirigentin sechzehn Probestunden und acht Auftritte.
Roland Esch dankte den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz und das Bestreben um Nachwuchs: „Nicht die Häuser und Geräte sind das Wichtigste, sondern die Menschen, die das alles mir Leben füllen, damit ihre Mitmenschen ruhig schlafen können.“ Esch sicherte der Versammlung zu, dass auch in Zukunft alles Nötige getan werde, um die Rahmenbedingungen zu Erhalten – auch beim Digitalfunk. Über den Stand der Dinge zu diesem Thema auf höherer Ebene berichtete Rupert Heege ausführlich. Wichtig war ihm allerdings auch das leidige Thema Brandmeldeanlagen. „Die Anlagen werden zwar immer mehr, aber auch immer besser und konnten im vergangenen Jahr eine Menge Sach- und Personenschäden vor allem in Altenheimen und Krankenhäusern vermeiden.“ Friedel Mehlmann erläuterte die Pläne des Verbandes, die Wehren bei der Generierung von Einsatzkräften zu unterstützen. „Ich denke, vielen Menschen ist nicht bewusst, dass auch die Feuerwehren ehrenamtlich arbeiten und keine Selbstverständlichkeit sind.“ Manfred Tropp, selbst seit 30 Jahren Feuerwehrmann, nutzte die Gelegenheit sich persönlich vorzustellen und bekam von Wagner ein großes Lob: „Ich hatte Bammel was nachkommt, als Eberhard Lenz ging, doch wir haben in Manfred Tropp einen guten Mann gefunden, der immer ein offenes Ohr hat, weiß, um was es geht, und eine gute Kooperation ermöglicht.“